Eine wunderschöne Radtour durch Wald, Wiesen und Weinberge. Von Sopron aus ging es nach auf einem nur für Radfahrer zugelassenen Weg nach Fertőrákos (Die Gemeinde ist heute Teil des österreichisch-ungarischen UNESCO-Welterbes) dann an die nördlich angrenzenden österreichischen Gemeinde Mörbisch am See und weiter.

Grenzkontrollen finden hier seit 2008 nicht mehr statt. Mehr Informationen zur Grenze in diesem Gebiet haben wir im zweiten Album weiter unten als kleines Special, indem wir die (abgelichteten) Plakatwände des Paneuropäischen Picknicks ausstellen.

Das Paneuropäische Picknick war eine Friedens-demonstration an der österreichisch-ungarischen Grenze in der Nähe von Sopron (Ödenburg).

Mit der Zustimmung beider Länder sollte am 19. August 1989 zu dieser Veranstaltung ein Grenztor bzw, ein der Grenze vorgelagerten Signalzaun durchtrennt werden, Es sollte den begonnenen Abbau der Überwachungsanlagen durch Ungarn unterstreiche.

Zwischen 600-700 DDR-Bürger nutzten den kurzen Moment der Öffnung des Eisernen Vorhangs zur Flucht in den Westen, nachdem sie zuvor durch Flugblätter der Veranstalter auf das Paneuropäische Picknick aufmerksam gemacht worden waren. Die ungarischen Grenzsoldaten reagierten jedoch besonnen auf die sich anbahnende Massenflucht und schritten nicht ein.

Dabei tat sich vor allem der damals leitende Grenzoffizier Árpád Bella hervor. Mangels eindeutiger Anweisungen seiner Vorgesetzten wies er seine Grenzbeamten an, die direkt vor ihren Augen vorbeigehenden illegalen Grenzgänger schlicht zu ignorieren. Damit verstieß er gegen seine Dienstpflicht und riskierte eine Haftstrafe, verhinderte aber eine andernfalls fast zwangsläufig blutige Eskalation der Situation. Ein später hinzukommender Vorgesetzter versuchte noch hektisch, einzelne DDR-Bürger persönlich aufzuhalten, konnte aber angesichts der Masse an illegalen Übertritten nichts mehr ausrichten.